Klangkunst

Interaktive Klanginstallation von Lutz Glandien, Malte Lüders und Iris Sputh. Erlebnisfest der Sinne im Stadtpark Großenhain, 2015.

Die Klanginstallation Klangspiegel vereinigt Elemente von Architektur, Design, Musik und spielerischer Illusion. Sie lädt ein zum Betrachten und Entdecken. Der Klangspiegel besteht aus einer drei mal drei Meter großen vollverspiegelten Fläche, die aus neun quadratischen Segmenten schachbrettartig aufgebaut ist. Jene steht zu ebener Erde und ist im Boden fest verankert. Im mittleren Spiegelsegment ist ein Harfeninstrument eingearbeitet. Wenn man an den Saiten zupft, erklingen nicht nur die Töne der Saiten, sondern es werden über ein Computerprogramm wahlweise auch andere, fremdartige Klänge ausgelöst. Zum Beispiel können ein Waldhornorchester gespielt oder auch Naturgeräusche hervorgezaubert werden. Diese Töne und Geräusche hört man aus mehreren Lautsprecherboxen, die in 10-15 Metern Entfernung hinter dem Spiegel in den Bäumen installiert sind.
Sie bilden das “Echo aus dem Wald”.

Text: Lutz Glandien

Klanginstallation von Lutz Glandien & Malte Lüders. Festival sonambiente Berlin, Unter den Linden, 1996.

In den Arkaden der Staatsbibliothek Berlin Unter den Linden schufen der Architekt Malte Lüders und der Komponist Lutz Glandien gemeinsam ein Klangkunstwerk, das Klang und Architektur miteinander verknüpft und die örtlicher Gegebenheiten, Stimmungen und Geräusche einbezieht.

Ähnlich wie im Märchen Frau Holle betritt der Besucher ein Portal, das aus 180 freischwingenden Plexiglasröhren gefertigt ist. In der Mitte des Portals, umschlossen von 3 Meter langen Röhren, öffnet sich ein dreidimensionaler Hörraum. Aus 88 in die Röhren eingelassenen Lautsprechern ergießt sich ein Strom aus Naturgeräuschen, Stimmen, Klängen und Tönen über den Hörer.
Mit Blick auf die Umgebung, die durch die schwingenden durchsichtigen Röhren fremd erscheint, lauscht der Besucher märchenhaften Klangwandlungen.

Text: Dr. Kersten Glandien

Klanginstallation von Lutz Glandien & Malte Lüders.
Erlebnisfest der Sinne im Stadtpark Großenhain, 2003.

Fünf verschieden große Flächen aus Stahlblech, die untereinander nach einem geometrische System verschachtelt und fest miteinander verbunden sind schweben über den Köpfen der Besucher.

Jedes der fünf Stahlbleche verfügt aufgrund seiner Größe über ein eigenes charakteristisches Klangspektrum, welches durch Schallwandler (Bodyshaker), unsichtbar an ihrer Oberseite montiert, angeregt wird. Entlang des geometrischen Umrisses der Formation fallen in unregelmäßigen Zeiträumen Kaskaden von Wassertropfen zu Boden, die eine Trennlinie zwischen Innen- und Außenraum schaffen. Verstärkt durch die klangliche Eruptionen der Stahlflächen werden so in steten Kreislauf erfahrbare Räume geschaffen und wieder aufgelöst.

Text: Dr. Kersten Glandien

Klanginstallation von Lutz Glandien & Malte Lüders.
Lichthof des Sender Freies Berlin, 2000.

Körperwellen – Wellenkörper ist eine begehbare Klangskulptur. Die Installation besteht aus vier verschieden grossen transparenten Plexiglasbecken. In den Wasserbecken und unter den begehbaren Holzplanken sind Bodyshaker montiert, lautsprecherähnliche Schallwandler, die den Körper, an dem sie befestigt sind, zum Klingen bringen. Für die Klangskulptur wurde eine 6-kanalige Elektroakustische Komposition erstellt. Ausgangspunkt der Klanggenerierung und Verfremdung waren Klänge und Geräusche von Wasser, Glas und menschlichen Stimmen. Durch die Bodyshaker werden die KÖRPERelemente Wasser, Holz und Luft in sichtbare – hörbare – spürbare Schwingungen versetzt.

Je nach Frequenzspektrum der in die bodyshaker eingespeisten Musik werden z.B. die Schwingungen an der Wasseroberfläche sichtbar, bevor sie hörbar sind. Es entstehen verschiedenartigste Muster
von Wellenstrukturen, die ein optisches Abbild der Musik darstellen. Durch die Vibration der hölzernen Bodenflächen wird der KÖRPER des Besuchers ebenfalls in Schwingung versetzt, so dass eine körperliche Wahrnehmung der Musik erreicht wird.

Text: Lutz Glandien

Klanginstallation von Lutz Glandien & Malte Lüders. Bundesgartenschau Großenhain, 2001 / 2004.

Zwischen zwei Brücken der Röder in der Großenhainer Parkanlage installierten Lutz Glandien und Malte Lüders leicht versetzt hintereinander sieben Plexiglaslinsen von 70 cm Durchmesser in einem Abstand von 3-11 Metern. Diese schwimmenden Inseln wurden mit Gewichten am Boden des Gewässers verankert und verharrten so im fließenden Wasser auf der Stelle. Auf ihren transparenten Oberflächen spiegelten sich der Himmel und das sommerliche Laub der Bäume. Unter den Schwimmkörpern wurden im Flusswasser Speziallautsprecher und Halogenstrahler befestigt. Die Komposition aus sphärisch gläsernen Klängen, Naturgeräuschen und menschlichen Lauten glitt wellenförmig über die Wasseroberfläche von einer Linse zur anderen, begleitet von magischem, der Klangdynamik angepaßtem Leuchten.

Ein ruhiger Fluß der Klänge, still dem Strom entgegenfließend.

Text: Dr. Kersten Glandien